MainPost, 11. Juni 2021
Bei Albertshausen ist ein neuer Solarpark entstanden
Bei der Begehung durch den neuen Solarpark zeigt sich Bürgermeister Stefan Hemmerich erfreut über den Abschluss des Projekts. „Es war durchaus ein steiniger Weg im Genehmigungsverfahren, aber es ist einfach ein Projekt, das in die Zeit passt.“ Die Gemeinde sei attraktiv für ein Vorhaben dieser Art, so Hemmerich weiter. Denn die Anlage liegt direkt an einer Bahnstrecke, was Voraussetzung für die Bezuschussung mit Fördermitteln ist. Doch die die Planungshürden für eine zügige Umsetzung sind hoch. Kritiker bemängeln außerdem die durch eine PVA entstehende Flächenverdichtung oder die Verschwendung von fruchtbarem Ackerland.
Gräser und Kräuter unter der Anlage
In Albertshausen allerdings wurde die Fläche nicht versiegelt: Für den Aufbau der Module werden sogenannte Stahl-Rammfundamente verwendet, wie Denise Anthofer vom Projektträger SÜDWERK Energie GmbH erklärt. Schon jetzt ist zu beobachten, dass sich Gräser und Kräuter unter der Anlage ausbreiten. Da die Fläche auf mindestens 20 bis 30 Jahre für den Betrieb der PVA gepachtet ist, bleibt sie so lange unberührt. „Der perfekte Lebensraum für Insekten und Nistvögel“, findet Anthofer.
Zum Gebrauch des Ackerlandes entgegnet Roland Zinn, Leiter des Technischen Bauamtes der Gemeinde, dass heute bereits immense Ackerflächen zur Maisproduktion für die Stromerzeugung in Biogasanlagen bewirtschaftet würden: Das mache also keinen Unterschied. In diesem Fall spare man sich sogar Kosten für Transport und Bodenbearbeitung. Laut Thomas Jungkunz, Projektentwickler der SÜDWERK, sollen sich die Böden während der Nutzdauer gar „renaturieren“ und anschließend wieder als Anbaufläche von hoher Qualität genutzt werden können.
Gemeinde kann mit zusätzlichen Gewerbesteuereinnahmen rechnen
Wenn die PVA nach ihrer Amortisation in einigen Jahren Gewinne abwirft, kann die Gemeinde mit zusätzlichen Gewerbesteuereinnahmen rechnen. Der erzeugte Strom aus Albertshausen wird über die Mainfranken Netze GmbH in das öffentliche Netz eingespeist. Die Anlage wird künftig nicht nur den privaten Stromverbrauch, sondern den gesamten Energiebedarf von etwa 100 Menschen decken, so Jungkunz.