Infranken.de, 28.09.2021
Solarpark Ludwigschorgast-Lindenhof: Ein Stück Energiewende als Gewinn für alle
Interessant ist das Projekt vor allem, weil es über seinen Beitrag zur Energiewende hinaus die Interessen vieler Beteiligten in Einklang bringt. Der Solarpark liegt unmittelbar nördlich der Bahntrasse in einem sogenannten benachteiligten Gebiet, in dem eine anderweitige Nutzung praktisch unmöglich ist. Auch für Landwirt Friedbert Neff, auf dessen Grund die Anlage steht, ist der Solarpark ein Gewinn. Die Pacht ist wie eine zweite Rente und somit eine willkommene Aufbesserung der bekanntlich niedrigen Bauernrente.
Klettergerüst im Wert von 3000 Euro
Die Einwohner/innen der Marktgemeinde profitieren gleich auf zweierlei Art. Zum einen, weil die aus der Stromvermarktung erzielte Gewerbesteuer größtenteils am Ort verbleibt. Zum anderen, spendiert der Anlagenbetreiber SÜDWERK ein Klettergerüst im Wert von 3000 Euro, das von den Kindern in der Siedlung bereits freudig frequentiert wird. „Wir freuen uns, dass wir mit erneuerbar, emissionsfrei und nachhaltig gewonnenem Strom unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten können“, sagte die Ludwigschorgasts Bürgermeisterin Doris Leithner-Bisani bei der Vorstellung des Projekts vor Ort. Diese Menge reicht nach ihren Worten aus, den gesamten Energiebedarf von 22 Menschen zu decken.
„Natürlich deckt der Solarpark den Strombedarf von weitaus mehr Menschen“, sagte SÜDWERK-Geschäftsführer Manuel Zeller Bosse aus Burgkunstadt. Rund eine Million Kilowattstunden könne die Anlage jedes Jahr erzeugen, ohne dabei Kohlendioxid, Abgase oder Lärm freizusetzen. Bei der Entscheidung für die Photovoltaikanlage habe laut Leithner-Bisani viele weitere Aspekte eine Rolle gespielt und letztendlich den Ausschlag für das Konzept des Projektierers SÜDWERK gegeben.
So sei bei der Standortwahl und Ausgestaltung der Anlage den Anliegen der Ludwigschorgaster und regionalen Interessengruppen Rechnung getragen worden. Mithilfe einer speziellen Software und eines Blendschutzgutachtens haben wir das Projekt so in die Umgebung eingepasst, dass es von der umliegenden Wohnbebauung und von Verkehrswegen aus praktisch nicht sichtbar ist. Zeller Bosse betonte den unmittelbaren Nutzen für die Natur, der von Photovoltaikanlagen ausgehe. Die Module werden von Rammpfosten getragen, die nach Nutzungsende wieder abgebaut werden. Folglich werde der Boden nicht versiegelt, sei aber erosionsgeschätzt und könne sich über mindestens 20 Jahre erholen. Eine artenreiche Naturwiese kann sich frei entwickeln. „Der Solarpark stellt einen sicheren Lebensraum für Brutvögel, Insekten, Amphibien und Kleinsäuger dar. Auch ist die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen nach dem Rückbau gesichert“, schloss Zeller Bosse.